Der Ende 2023 erschienene Sammelband Geographien der Kolonialität. Geschichten globaler Ungleichheitsverhältnisse der Gegenwart adressiert aktuelle räumliche und soziale Machtverhältnisse des Kolonialismus. Anke Schwarz und Monika Streule arbeiten in ihrem Beitrag heraus, wie sich Kolonialität in den urbanen Raum einschreibt. Ein aktuelles Beispiel dafür, dass Kolonialität im Raum nicht fixiert ist, sondern auch überschrieben werden kann, ist das Gegendenkmal «Glorieta de las mujeres que luchan» an prominenter Stelle in Mexiko-Stadt (im Bild), wo davor eine Statue von Kolumbus stand.Das Kapitel zeigt die Bedeutung einer sozioterritorialen Perspektive für eine dezentrierte Wissensproduktion in den Stadt- und Raumwissenschaften auf. Dafür stellt es nichtstaatliche Aushandlungsprozesse um Landnutzung in der Peripherie von Mexiko-Stadt und urbane Alltagspraktiken in den Mittelpunkt eines Nachdenkens über die räumliche Dimension von Machtverhältnissen. Diese Perspektive auf Territorialisierung als sozialen Prozess wird auch für eine Forschung zu Politischen Geographien der radikalen Rechten relevant und informiert die Arbeit im Netzwerk Terra R. Der von Sybille Bauriedl und Inken Carstensen-Egwuom herausgegebene Band ist im transcript Verlag erschienen.